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SGB-Verbände: 1,5 bis 2,5 % mehr Lohn und höhere Mindestlöhne

04.09.2012 |  Von  |  News

1,5 bis 2,5 Prozent mehr Lohn, um 100 bis 200 Franken höhere Mindestlöhne sowie spezielle Lohnerhöhungen für Frauen: Das fordern die Verbände des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes.

 „Wichtig ist es, dass die Lohnerhöhungen generell ausgerichtet werden. Die Individualisierung der Lohnpolitik hat im Ergebnis nur den hohen und höchsten Einkommen genützt. Nur die Rückkehr zu generellen Erhöhungen kann die Fehlentwicklung der letzten Jahre korrigieren“, äusserte SGB-Präsident Paul Rechsteiner gegenüber den Medien. Dank gestiegener Arbeitsproduktivität sei das Geld für Lohnerhöhungen klar vorhanden, bekräftigte SGB-Chefökonom Daniel Lampart. Der Rückstand der Löhne hinter der Produktivität müsse korrigiert werden.

Weiterhin grossen Nachholbedarf bei den Frauenlöhnen betonte Vania Alleva von der Dienstleistungsgewerkschaft Unia: „Im Verkauf beispielsweise beträgt die Lohndifferenz immer noch 18% zu Ungunsten der Frauen. Wir verlangen, dass die gesetzlich garantierte Lohngleichheit endlich umgesetzt wird. Es braucht verbindliche Mindestlöhne und zudem spezielle Lohnerhöhungen für Frauen.“

Forderungen in den diversen Branchen

Im Detailhandel verlangt die Unia 2,5% mehr Lohn, insbesondere bei den Grossverteilern Coop und Migros. In der Industrie (Maschinen-Elektro-Metall, Chemie, Nahrungsmittelindustrie) fordert die Unia zumeist 100 Franken mehr. In der pharmazeutischen Industrie ermögliche die komfortable Ertragslage bei bestimmten Firmen generelle Lohnerhöhungen von mehr als 100 Franken.

Bei der Post fordert die Gewerkschaft Medien und Kommunikation Syndicom 2,5%. „Das sichert den Arbeitnehmenden ihren gerechten Anteil an den hervorragenden Betriebsergebnissen“, so Syndicom-Co-Präsident Alain Carrupt.

Um 100 Franken (Gewerbe) bis 200 Franken (Druck) erhöhte Mindestlöhne sollen für mehr Gerechtigkeit sorgen und die in den letzten Jahren unter Druck gekommenen Löhne von Arbeitnehmenden mit einer abgeschlossenen Lehre schützen.

Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV wird je nach Betrieb 1 bis 2% der Lohnsumme fordern, während der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) bei den Kantonen, Gemeinden und deren Betrieben vor allem die volle Gewährung der Lohnmechanismen fordert. Korrekturen von Funktionseinreihungen sollen ausserdem in einzelnen Berufen die Lohnsysteme nach gewonnenen Lohngleichstellungsklagen von Diskriminierungen befreien.

Im Bau und im Reinigungsgewerbe wurden die Lohnerhöhungen bereits zu einem früheren Zeitpunkt im Rahmen eines Gesamtarbeitsvertrags (GAV) ausgehandelt.

 

Quelle: sgb.ch
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