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Der Betrug am Volk über das Geld – Die Geschichte

06.02.2013 |  Von  |  Beitrag

In diesem mehrteiligen Themenspezial beschäftigt sich Reto Brühlmann kritisch mit unserem Geldsystem.

Er unternimmt zunächst einen Abriss zur Geschichte des Geldes, um schliesslich einen Bogen zur gegenwärtigen Finanzkrise zu schlagen. Dabei analysiert der Autor nicht nur Fehler des Kreditgeldsystems, sondern macht auch alternative Lösungsvorschläge. Eine Diskussion dazu ist ausdrücklich erwünscht.

Dieser Artikel ist Teil einer Reihe zum Thema Geld:

In eigener Sache

Als erstes möchte ich mich selber vorstellen. Mein Name ist Reto und ich wohne in der Innerschweiz, besser gesagt, im schönen Kanton Nidwalden. Ich bin am 11. September 1979 geboren und arbeite als Teamleiter für Web und Sicherheit bei einem grossen Unternehmen, wo ich zusammen mit meinem Team Weblikationen (Webapplikationen) entwickle und dafür Sorge, dass die Firma nicht infiltriert wird durch digitale Programme.

Meine Maxime ist die Gerechtigkeit sowie die Freiheit und Wahrheit getreu nach dem Motto: „Freie Wahrheit ist wahre Freiheit“. Schon immer hab ich mich an diversen Gegebenheiten unserer Welt gestört und dabei mich immer wieder hinter sinnt warum das so sein soll und sich keiner oder nur wenige daran stören. Heute nach vielen tausend Seiten Studium diverser Literaturen über die Entstehung unserer Völker und derer Interaktion untereinander bin ich doch zum Schluss gekommen, dass wir alle einem Grundsatz unterliegen und deshalb die Wahrheit nur sehr schwer erkennen – dieser Grundsatz lautet: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf!“.

Das führt dazu, dass wir Dinge, die so erschlagend sind, einfach nicht wahr haben wollen, weil dadurch natürlich auch das Weltbild an und für sich sowie der Glauben an unsere Institutionen Staat schwinden wird. Ich erlebe es oft, dass die Leute nicht hören wollen was ich sage, doch wenn es etwas gibt, dass die Freiheit wirklich als wahr scheinen lässt, dann ist es dies, den Menschen dazu zu erzählen, was Sie nicht hören wollen. Eigentlich möchte ich auch nicht, dass die Leute mir glauben, ich möchte so verstanden werden, dass ich nur zum Denken anregen kann, dazu anregen sich alternative Quellen zu suchen und die „Mainstream Medienhuren“ damit zu vergleichen. Die Antwort liegt da draussen im Netz, darum will man ja auch unbedingt die Netzneutralität einschränken – Nicht umsonst fordert Deutschland als Beispiel die Kinderporno Filter auf politische Inhalte auszuweiten!

Ich hoffe, ich trete niemandem zu Nahe mit meinen Ausführungen, niemand soll sich angegriffen fühlen – denn ich verurteile hier mit meinen Ausführungen niemanden sondern hinterfrage nur das System und die Art wie wir damit umgehen und somit auch wie wir untereinander miteinander umgehen . Wir alle müssen irgendwie überleben und wir alle haben Pflichten denen wir nachkommen müssen – doch wir alle sind in einer Weise gefangen im System, weil wir ohne dieses System ausgegrenzt, abgeschoben und am Rande der Gesellschaft wieder aufwachen würden – Deshalb ist es wichtig zu wissen: „Ich kritisiere das System und die Menschen die es entwerfen, stützen und beschützen“ nicht diejenigen die bis anhin keine Alternative hatten, sich dennoch nach einer Alternative sehnen und sich einfach mit diesem System arrangieren.

Es gibt Alternativen, auch solche die sich schon bewährt haben, aber dazu später mehr – Ich möchte nur helfen zu verstehen, zu verstehen wo wir stehen und wohin die Reise geht, wenn wir nicht endlich STOPP sagen, was auch unser Recht ist, schliesslich ist der Souverän wer? Richtig WIR!

Das Geld – geschichtlicher Rückblick

Wir alle benutzen Geld, jeden Tag, und doch haben die meisten Menschen keine Ahnung was Geld eigentlich wirklich ist bzw. wofür es erfunden wurde. Am Anfang, als es noch kein Geld gab, tauschten die Menschen Ihre Güter direkt, ohne dabei ein Zwischenprodukt zu verwenden. Das funktionierte auch sehr gut – doch es gab auch einige Schwachpunkte – denn nicht jeder hatte das entsprechende Gut, dass der andere möchte, damit der Tauschhandel hätte vollzogen werden können. Aus dieser Überlegung heraus wurde dann das Geld erfunden bzw. hat sich etabliert, damit man die Waren vereinfacht tauschen konnte.

Soweit so gut, doch wer liess dieses Geld entstehen? Wie wurde Geld im Wert gemessen? Eine lange Zeit über war es so, dass Gold und Silber den Wert des Geldes deckten – da diese beiden Edelmetalle relativ wert stabil waren über Jahrhunderte. Solange dies auch so war, gab es eigentlich keine wesentlichen Probleme mit dem Geldsystem als solches, höchstens mit dem Zinssystem, welcher aber auch erst seit dem 17. Jahrhundert existiert aber dazu später mehr.

Als die Gesellschaft wuchs, wuchs natürlich auch der Anspruch auf Gold und Silber – da nicht nur die Anzahl Menschen immer grösser wurde, sondern durch die Entwicklung der Menschheit auch immer weitere Produkte in den Umlauf kamen, die dazu führten, dass immer mehr Gold und Silber für das Geld zur Verfügung stehen musste. Dies führte logischerweise dazu, dass auch die Menschen immer mehr Geld in Form von Gold und Silber auf sich trugen und es zum Teil auch mühsam war, da dieses Geld ja auch ordentliches Gewicht hat (30 Unzen Silber als Beispiel ergeben ~1kg Gewicht).

Deshalb haben Goldschmiede, die schon dazumal über die sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten verfügten, damit begonnen, den Anspruch auf das Gold in Form von Anspruchszetteln zu vergeben. Wer also solch einen Zettel besass, konnte zum Goldschmied gehen und bekam die entsprechende Menge Gold oder Silber ausbezahlt. Bis hierhin war das System immer noch sauber und korrekt – Man nennt es auch den Goldstandard.

Nun begannen aber ganz findige Goldschmiede zu merken, dass nur ein Bruchteil der Menschen wirklich das Gold bei ihm abholt und er eigentlich dadurch viel mehr Zettel ausstellen könnte weder er Gold und Silber besitzt – nur wem sollte erdiese Zettel geben, wie sollte er diese in den Umlauf bringen? Richtig, durch Kredit bzw. durch Schuld. Die Goldschmiede boten von nun an einfach an, gegen eine Gebühr, Geld in Form von Zetteln den Menschen an, die in einer Notlage waren oder etwas zu finanzieren hatten, welches aus eigener Kraft im Moment nicht gestemmt und Hilfe anderweitig durch die Familie oder Bekannte nicht gewährleistet werden konnte. Das war der Einstieg in das Kreditgeld, Geld das nur in Umlauf kommt wenn jemand Schulden macht.

Menschen, die also in einer Notlage waren, kamen zum Goldschmied und erbaten ihn um einen Kredit in Form von Zetteln. Die dabei zu entrichtende Gebühr, welche der Kreditnehmer zu bezahlen hat, wird eigentlich lediglich dafür bezahlt, dass der Goldschmied diese Zettel ausfüllt und übergibt – sprich, der Kreditnehmer wird seine durch Arbeitsleistung erhaltene Zettel reale Arbeitsleistung dem Goldschmied dafür abgeben, dass dieser Zettel ausgefüllt hat und den Gegenwert dieser Zettel eigentlich gar nicht besitzt – sondern es darauf fusst, dass alle an diese Zettel glauben. Die Gebühr ist also dafür zu entrichten, dass die Menschen daran glauben – und diesen Tribut an den Glauben entrichtet der Kreditnehmer in realer Arbeitsleistung dem Goldschmied dessen Gegenwert nicht gegeben ist.

Hier finden wir also den ersten Fehler im Geldsystem, die sogenannte Fraktionierung bzw. Mindestreserve, das mehrfach vergeben des Anspruches auf den realen Wert – oder anders formuliert den Betrug am Menschen und die Bereicherung bzw. das abschöpfen seiner Arbeitsleistung.

Natürlich war dies den Goldschmieden nicht genug und sie fanden heraus, dass die Gebühr allein nicht sehr zweckdienlich ist, da diese nur linear das Vermögen anschwellen lässt. Schon immer haben unterschiedliche Menschen versucht, deren Ethnie aber in vielen Fällen dieselbe ist, sich noch mehr zu bereichern an den Früchten, die die Menschheit auf der Erde erarbeitet. Man suchte deshalb ständig nach immer besseren Methoden um die Arbeitsleistung der Menschen abzuschöpfen ohne dabei selbst sich allzu gross verausgaben zu müssen.

Der Zins war die nächste Erfindung dieser findigen Menschen, die damit die nächste Ära im Abschöpfen von Arbeitsleistung einläuteten. Auch im Christentum war der Zins nicht immer erlaubt, auch im Christentum war er verbannt und verpönt – ja sogar von Gottlos war die Rede – doch 1654 wurde der Zins im Christentum erlaubt – im heilig römischen Reich deutscher Nationen auf 6% begrenzt begann der Zins zu wuchern und fing an die Zeit zu fressen – ab da hiess es „Zeit ist Geld“, doch man vergass dabei, dass „Geld Zeit isst“.

Von nun an wurden alle Kredite nicht mehr mit einer Gebühr vergeben, sondern mit dem Zins, welcher selbst auch wieder als Teil der Schuld angerechnet werden konnte (Zinseszins). Somit führte dies nicht mehr zu einer linearen, sondern zu einer progressiven Vermehrung – Jeder der etwas von Progression versteht weiss, dass die Progression immer dahin führt, dass eine Unendlichkeit propagiert werden muss die nicht existiert bzw. nur theoretisch bzw. auf dem Papier! Ich gehe später nochmals darauf ein, mit ein paar Beispielen dazu….

Im 19. Jahrhundert hat man dann den Höchstzins von 6% aufgehoben und mit dem Wucherverbot von 18% ersetzt. Seither ist dieser Zustand erhalten geblieben und wir alle leben in diesem System bzw. wurden hineingeboren und arrangieren uns seither mit diesem.

Mir ist klar, dass noch viele Facetten fehlen, doch denke ich dass dieser kurze Abriss über die Geschichte des Geldes reicht, schliesslich wollen wir über die Gegenwart reden, doch muss man auch verstehen wie das Ganze entstanden ist – Dazu möchte ich zum Abschluss des geschichtlichen Teils eine kleine Zusammenstellung davon geben, zu was es meiner Ansicht nach führt, wenn man die Geldordnung so gestaltetet:

  • Das mehrfach vergeben von realen Ansprüchen führt dazu, dass sich der Ausgeber des Anspruchs an den Leistungen der Bezüger bereichern kann, da diese ihm reale Werte abliefern um im Gegenzug einen Anspruch zu erhalten, welcher im Ernstfall (alle machen Ihren Anspruch geltend) nicht gewährleistet werden kann bzw. nicht in dem Umfang wie man selber Leistungen erbracht hat – also simpler, vollendeter Betrug.
  • Es führt ebenfalls dazu, dass diese Zinsen, die gezahlt werden müssen, gar nicht existieren, da sie beim schöpfen des Kredites durch den Goldschmied nicht mitgeschöpft werden, also aus der bestehenden Geldmenge erwirtschaftet werden müssen. Sinnbildlich kann man sich das so vorstellen wie das Spiel „Reise nach Jerusalem“ – denn wenn die Zinsen nicht mitgeschöpft werden ist also die Gesamtschuld grösser als die verfügbare Geldmenge – ergo sind neue Kredite schon vorprogrammiert andernfalls muss jemand alles verlieren, damit die anderen die Schulden zurückzahlen können (der der keinen Platz mehr ergattert ist raus). Dies führt dazu, dass wir untereinander einen erbitterten Kampf führen müssen, der darauf zurückzuführen ist, dass der Architekt vergessen hat, die Gleichung zu schliessen und nicht darauf lauten zu lassen: +10 -12 = 0!

Also man sollte hier merken, dieses System kann nicht funktionieren, denn nur darauf zu bauen, dass es nicht sein kann, dass alle Ihren Anspruch geltend machen ist mehr als nur fahrlässig – Es ist schlicht versuchter Betrug. Aber lassen wir uns mal zur Gegenwart schreiten …

 

Oberstes Bild: © nevio – Shutterstock

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