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SBB-Züge – jetzt moderner und komfortabler

Wer in den letzten Jahren in der Schweiz mit der Bahn auf längeren Strecken unterwegs war, hatte oftmals zwei Probleme. Keine Steckdose am Platz für Laptop und Co. und einen kaum funktionierenden Natelempfang.

Nach der Modernisierung der seit 2004 noch nicht überarbeiteten 211 EW-IV-Wagen der SBB macht jetzt Zugfahren auf den Intercityverbindungen in der Schweiz auch geschäftlich Reisenden wieder mehr Spass.

Mit Verbindung unterwegs

Komfortabler ist vor allem der Empfang von Mobilfunksignalen in den Waggons geworden. Der Einbau von 3G-/4G-Signalverstärkern verbessert den Empfang spürbar. Damit ist eines der grössten Probleme in den Zügen der SBB ausgemerzt worden. Auf diese Weise lassen sich Gespräche durchweg klarer und mit einer besseren Verbindungsstabilität als bislang führen. Das freut nicht nur Geschäftsleute, sondern auch andere Reisende, die jetzt nicht mehr auf den mobilen Draht nach draussen verzichten müssen. Das war in den meisten Zügen bislang das grösste Manko und führte zu viel Verdruss bei den Reisenden.

Jeder Platz unter Strom

Ein weiteres Problem ist im selben Arbeitsgang behoben worden. In den noch nicht modernisierten Waggons waren nicht an allen Plätzen Steckdosen verfügbar. Wer da auf Intercityverbindungen auf dem Laptop noch die eine oder andere Arbeit erledigen wollte, war bei leerem Akku einfach aufgeschmissen. Jetzt verfügt jeder Sitz über eine separate Steckdose, die freilich während der Fahrt auch genutzt werden kann. Damit lassen sich jetzt auch aufwändigere Arbeiten einfach während der Fahrt erledigen und auch das Smartphone kann mit einer frischen Akkuladung versorgt werden.

Frisch bezogen und klare Sicht

Auch in Sachen Sitzkomfort haben sich die EW-IV-Wagen noch einmal aufbessern lassen. Frische Sitzbezüge und erneuerte Sitzpolster sorgen ebenso für einen neuen Reisespass wie die teils erneuerten Fenster. Alles, was defekt oder verschlissen war, wurde repariert oder ausgetauscht. Dabei haben die Ausstatter ganze Arbeit geleistet. Fast wie neu wirkt der eine oder andere Waggon und lädt mit neuen Sitzen, sauberen Fenstern und dem modernisiertem technischen Standard auch zu längeren Reisen ein. Die SBB setzt damit ein Anliegen um, das auch Umweltschützern entgegen kommt – wieder mehr Reisende auf die Schiene zu bringen.

Frische Farben auch aussen

Neben den Verbesserungen des Reisekomforts im Inneren der Züge können sich diese jetzt auch von aussen wieder sehen lassen. Ein frischer Lack in den Farben Schwarz, Weiss und Rot ersetzt die alten grünen Anstriche. Die dürften jetzt bei der SBB-Flotte gar nicht mehr zu finden sein. Damit geht die SBB natürlich auch einen Schritt in Richtung zu mehr Markenpflege. Schon von aussen sieht jetzt jeder, wann der SBB Zug kommt, und freut sich auf den gesteigerten Komfort im Zug.

Das stille Örtchen endlich ruhig

Völlig an einer zeitgemässen Ausstattung vorbei gingen die bislang teils offenen stillen Örtchen. Die sind mit dem Umbau jetzt auch verschliessbar geworden. So, wie es sich eben für ein ruhiges, stilles Örtchen gehört. Was im europäischen Ausland längst Usus war, hat jetzt auch in der Schweiz den unvermeidlichen Gang komfortabler gemacht. „Das wurde auch höchste Zeit!“, meinen viel Bahnreisende, die so gar keinen Spass am offenen Toilettenabteil hatten.

Verstecke Technik

Nicht alles, was an den modernisierten SBB EW-IV-Waggons neu ist, ist auch sichtbar. Eher unsichtbar verstecken sich in den Waggons neue energiesparende Techniken für Heizung, Lüftung und Klimatisierung. Eine neue Technik für den Schlummerbetrieb macht die Aggregate noch effizienter, was nicht zuletzt auch den Betreibern bei der SBB entgegen kommen dürfte. So bieten die modernisierten Waggons eben nicht nur ein neues Mass an standardisierter Ausstattung und einen gesteigerten Komfort, sondern auch energiesparende Technik im Verborgenen.

Was kostet die Welt?

Das war nicht die Frage bei der Modernisierung aller EW-IV Züge seit 2004. Letztlich ging es darum, moderne Reisemittel auf einem zeitgemässen Stand zu halten, ohne dabei die teuren Kosten für neue Waggons in Kauf nehmen zu müssen. Gelungen ist das mit dem jetzigen Abschluss der Modernisierung an den insgesamt 508 Wagen der EW-IV Baureihe. Eingesetzt wurden dazu bei den letzten 211 Waggons insgesamt 56 Millionen Franken. Eine stolze Summe, die sich aber durchaus rechnen dürfte.

Zum einen schliesst die SBB damit günstiger ab als mit neuen Waggons in der gleichen Anzahl und zum anderen werden durch den gestiegenen Komfort sicherlich mehr Reisende wieder zur Bahn gelockt. Der vergleichsweise hohe Komfort des Bahnreisens in der Schweiz konnte damit deutlich gesteigert werden und bleibt auch künftig konkurrenzfähig.


Was bleibt, ist der Wunsch, dass die Fahrgäste die Modernisierung annehmen und schonend mit dem Interieur der Waggons umgehen.

Was bleibt, ist der Wunsch, dass die Fahrgäste die Modernisierung annehmen und schonend mit dem Interieur der Waggons umgehen. (Bild: celeste clochard / Fotolia.com)


Was bleibt

Was bleibt, ist der Wunsch, dass die Fahrgäste die Modernisierung annehmen und schonend mit dem Interieur der Waggons umgehen. Betrachtet man die modernisierten und frisch gestrichenen Wagen der SBB EW-IV Klasse hinsichtlich ihrer modernen Ausstattung, verwundert es doch, dass zunehmend mehr Fahrgäste nach einem Natelverbot in öffentlichen Verkehrsmittel rufen. Letztlich geht es nicht um Verbote, sondern um einen bewussteren und rücksichtsvolleren Umgang mit der modernen Technik. Dann sollte auch das Natel im Zug kein Problem sein, zumal die Verbesserungen der Empfangstechnik das Telefonieren jetzt auch im Zug noch komfortabler machen. Wichtiger als das ist allerdings ein einheitlich sauberes, modernes und optisch geschlossenes Gesamtbild der EW-IV Waggons, die zumeist als Intercity-Züge eingesetzt werden. Na dann: Gute Reise!

 

Oberstes Bild: © Schlierner – Fotolia