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Schon alles vergessen? Die Auswirkungen der letzten Finanzkrise

28.11.2014 |  Von  |  Beitrag

Noch vor nicht allzu langer Zeit beherrschte sie sämtliche Nachrichten und Schlagzeilen, aber heute scheint sie fast vergessen – die letzte grosse Finanzkrise. Jedoch trügt die Ruhe nach der erst wenige Jahre zurückliegende Finanzkrise, denn wie jedes negative Ereignis dieser Art hat auch sie unbestreitbare Folgen in der Gesellschaft hinterlassen.

Mit Sicherheit erinnern Sie sich noch an diese nachhaltigen Ereignisse. Zu Beginn der 1990er Jahre kamen die Finanzsysteme der USA und Europas in gefährliche Krisennähe, da einige grosse Banken auf beiden Kontinenten unverantwortlich hohe Risiken bei der Vergabe ihrer Kredite eingegangen sind. Vor allem zahlreiche Investitionen und Immobilien, die darüber finanziert wurden, brachten nur massive Verluste anstatt erhoffter grosser Renditen ein.

Fünf Jahre später kam es zu einem rapiden Absturz der Konjunktur, der die Situation im maroden internationalen Finanzwesen noch weiter verschlechterte. Erst durch das rapide Eingreifen der Notenbanken und Wirtschaftspolitik wurde der absolute Absturz gerade noch verhindert.

Bis heute ist das Vertrauen von Wirtschaft und Investoren in die Banken angeschlagen, denn die Öffentlichkeit weiss um die Altlasten der Banken in ihren Bilanzen. Aus diesem Grund wird häufig ein transparenteres Finanzsystem gefordert sowie eine grössere Initiative der betreffenden Absicherungs- und Kontrollorgane. Dadurch hat die Europäische Zentralbank in diesem Jahr eine Neuerung eingeführt. Die Bewertung der Banken erfolgt 2014 erstmals im Rahmen des sogenannten „Asset Quality Review“, d.h. nach einem einheitlichen Massstab.

Durch diesen neuartigen Qualitätscheck sollen die vorhandenen Schwachpunkte der Finanzinstitute entdeckt werden. Ferner dient er dazu, Fehlentwicklungen durch individuelle Massnahmen zu beseitigen und langfristig zu verhindern. Ausserdem soll diese Kontrollinstanz wieder etwas Vertrauen in der Finanzbranche erwecken. Finanzielle Alleingänge einzelner Bankhäuser werden damit zentral überwacht. Der neue „Asset Quality Review“ stellt damit auch einen Einstieg in eine Union aller europäischen Banken dar.



Damit wird vor allem deutlich, dass Europa ein Fazit aus der Finanzkrise gezogen hat – eine gemeinsame Währung wie der Euro bedeutet viel mehr als nur ein erleichterter Reise- und Zahlungsverkehr. Sie ist auch eine grosse Verantwortung für alle Beteiligten, gerade auf der politischen Ebene. Zwischen Politik, Wirtschaft, den Ländern und den Banken sollte immer Transparenz, Ehrlichkeit und Einigkeit herrschen, um solche Vorkommnisse wie in der Vergangenheit zu vermeiden.

 

Oberstes Bild: © morrison77 – shutterstock.com

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