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Geld sorgt schon bei Kleinkindern für Eifer und Gier

09.12.2015 |  Von  |  News

Schon Dreijährige werden durch den Einsatz von Geld zu Spitzenleistungen motiviert. Negative Faktoren wie Missgunst und Geiz machen sich jedoch auch schon bei den Jüngsten bemerkbar.

Zu diesem Fazit kommen Forscher der University of Minnesota, der University of Illinois und weiterer Hochschulen.

Rivalität bei den Kleinsten

„Geld ist scheinbar hilfreich, wenn es um Konzentration und Leistung geht, nicht aber im Rahmen von Hilfsbereitschaft“, so Studienleiterin Kathleen Vohs. Basis der Ergebnisse sind eine Reihe von Experimenten an Kindern vor dem Schulalter. In einem der Tests wurden rund 550 polnische und amerikanische Vorschüler entweder zum Sortieren von Geld oder Knöpfen aufgefordert, bevor sie ein anspruchsvolles Puzzle lösen sollten. Diejenigen, die sich um das Geld kümmerten, beschäftigten sich damit wesentlich länger als die Knopf-Gruppe.

Danach sollten die Kinder den Forschern helfen, alternative Experimente für weitere Kinder vorzubereiten. Dabei zeigte sich die Gruppe, die sich mit dem Sortieren des Geldes beschäftigt hatte, sehr viel weniger hilfreich als die anderen. „Geld ist ein zentraler Bestandteil des Kulturlebens. Unsere Ergebnisse mit den Kindern ab drei Jahren zeigen einen deutlichen Einfluss, was die Leistungsfähigkeit, Grosszügigkeit und die zwischenmenschliche Harmonie angeht“, unterstreicht Lan Chaplin von der University of Illinois.

Taschengeld mit Folgen

Eine diesjährige Studie von Halifax über das verfügbare Taschengeld von Kindern zeigte bereits auf, dass sich der Betrag im Zeitraum von etwa 30 Jahren verfünffacht hat. „Taschengeld sollte die Einübung in den Gebrauch von Geld leisten. Daher sollte es mit einer Aufgabenstellung verbunden sein, die dem Kind Wahlmöglichkeiten gibt. Die Höhe des Taschengeldes sollte sich an diesen Aufgabenstellungen orientieren“, sagt Psychologe Wolf-Dietrich Zuzan auf Nachfrage von pressetext.com.



„Taschengeld sollte also kein Geschenk sein, sondern die Beteiligung am Wirtschaften. Das Kind übernimmt also auch Aufgaben zur selbständigen Erfüllung. Damit kommt man dem Ziel des mündigen Bürgers einen Schritt näher“, unterstreicht Zuzan abschliessend.

 

Artikel von: pressetext.com
Artikelbild: © S. M. Beagle – shutterstock.com