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Kopf oder Bauch: Wer sollte entscheiden?

29.01.2016 |  Von  |  Beitrag

In Entscheidungssituationen verlassen sich die einen auf ihren Verstand, andere auf ihr Gefühl. Doch wer fällt die bessere Entscheidung? Kopf oder Bauch, Gehirn oder Bauchhirn?

Studien konnten belegen, dass Gehirn und Bauchhirn zusammenarbeiten und wechselseitig aufeinander Einfluss nehmen. Wir erklären die Zusammenhänge und wann es besser ist, dem Bauchhirn zu folgen.

Kopf und Bauch sind verbunden

Während die einen eine wohldurchdachte Kopfentscheidung fällen, vertrauen die anderen auf ihr Bauchgefühl. Was sie aber nicht wissen: Bauchhirn und Gehirn sind miteinander verbunden. Im Darm befinden sich nämlich etwa 100 Millionen Nervenzellen, die man als das sogenannte Bauchhirn bezeichnet.

Über den Nervus vagus, der in die Hirnregionen führt, die für die Verarbeitung von Gefühlen oder das Empfinden von Schmerzen zuständig ist, ist dieses mit dem Gehirn verbunden. Studien haben gezeigt, dass das Gehirn auf den Darm und seine Funktionstätigkeit einwirken kann, aber auch im umgekehrten Fall findet eine Beeinflussung statt.



Stress schlägt auf den Magen

Viele Menschen haben es schon häufiger erlebt: Vor einem wichtigen Termin leiden sie unter Angst und Nervosität, ihnen ist übel und manchmal haben sie sogar Durchfall. Dass emotionaler Stress auf den Bauch schlagen kann, liegt am sogenannten Zwischenhirn. So wird die Peristaltik, also die Bewegungen des Darms, vom Nervensystem des Darms gesteuert, welches mit dem zentralen Nervensystem verbunden ist.

Dieses wiederum wird vom Gehirn reguliert. In bedrohlichen Situationen schüttet der Körper nun aber das Stresshormon Cortisol aus, welches zu einer beschleunigten Atmung und einer stärkeren Durchblutung der Muskulatur führt. Das erfordert jedoch eine hohe Menge an Energie, die der Körper aus dem Magen-Darm-Trakt bezieht. Er zieht Blut ab, das die Verdauungsorgane mit Sauerstoff versorgt. Fehlt dieser, so stellen sie ihre Arbeit ein und transportieren die Nahrung nicht mehr weiter. Es entsteht Übelkeit. Weitere Hormone, die in Stresssituationen ausgeschüttet werden, führen zu einem vermehrten Einstrom von Flüssigkeit, Elektrolyten und Schleim in den Darm. Es kommt zu Durchfall.

Die Liebe geht durch den Magen

Wer auf seinen Bauch hört, liegt meistens richtig – zumindest was die Partnerschaft angeht, denn hier raten Wissenschaftler, sich lieber auf das Bauchgefühl zu verlassen. In einer amerikanischen Studie untersuchten Forscher die unbewusste Einstellung von Ehepaaren zu ihrer Beziehung und fanden heraus, dass diese sich bewahrheitete.


Wer auf seinen Bauch hört, liegt meistens richtig – zumindest was die Partnerschaft angeht. (Bild: nayladen – Shutterstock.com)

Wer auf seinen Bauch hört, liegt meistens richtig – zumindest was die Partnerschaft angeht. (Bild: nayladen – Shutterstock.com)


So wurden den Probanden, die über einen Zeitraum von vier Jahren begleitet wurden, Bilder von ihrem Partner und anderen Menschen gezeigt und gleichzeitig positive wie negative Begriffe eingeblendet. Brachten sie die positiven Begriffe schnell mit ihrem Partner in Zusammenhang, wurde dies als positives Bauchgefühl gewertet. Die Beziehung hielt und beide Partner blieben auch tatsächlich glücklich. Wer aber mit seinem Lebensgefährten eher negative Ausdrücke verband, stand kurz darauf tatsächlich vor einer Beziehungskrise oder sogar Trennung. Demnach zu urteilen ist das Bauchgefühl eine verlässliche Sache.

 

Artikelbild: © Marijus Auruskevicius – Shutterstock.com

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